Ein Artikel aus ProTier/2/16,
Text: Sylvia Steiger, Präsidentin Voliere Gesellschaft Zürich
Bilder: Elisabeth Kehl, Beatrice Kaeser

Gute Nachrichten: Die Unterstützung von ProTier hat zusammen mit unseren Mitgliedern, Gönnern und Freiwilligen einen Neuanfang ermöglicht. Ohne ihre Hilfe wäre es nicht möglich gewesen, die betriebsnotwendigen Kosten zu bezahlen und ins 2016 zu starten. ProTier hat ein Zeichen gesetzt, und diesem folgen nun auch auch der Zürcher Tierschutz und hoffentlich bald weitere Stiftungen.
Im Jahr 2015 erhielt die Voliere ein neues, dichtes Dach, und die durch Wassereinbruch entstandenen Schäden behoben. Um die Malerarbeiten zu ermöglichen, haben die Mitarbeiter und die Freiwilligen einmal mehr Grosses geleistet. Käfige wurden aus- und eingeräumt, und die Vögel hatten übergangsmässig in der Besucherhalle neue gefiederte Freunde als Nachbarn. Ein neuer Futtertisch sowie eine Käfigunterteilung in der Pflegestation konnten mit Hilfe von ProTier realisiert werden.
Die Betriebsbewilligung konnte um weitere zehn Jahre verlängert werden. Die jagdrechtliche Bewilligung zur Führung einer Pflegestation für einheimische Wildvögel haben im Kanton nur wenige Institutionen. Dies zeigt das Vertrauen in die professionelle Arbeit des Voliere Teams.
In die Voliere eingeliefert wurden im Jahr 2015: 49 Exoten aus 12 Arten, 62 Zuchtvögel aus 7 Arten, 1 Zwergfledermaus und 2108 Wildvögel aus 74 Arten.

Wildtiere gehören nicht in die Hände von Privatpersonen

Der jährliche Anstieg der eingelieferten Wildvögel ist nicht nur durch den eingeschränkten Lebensraum zu begründen, sondern auch den Umgang mit Jungvögeln (vgl. Artikel Ästlinge/Nestlinge ProTier Ausgabe 1/2016) und den «vermenschlichten» Umgang mit jungen Enten. Wurden letztes Jahr doch über 400 junge Stockenten und deren Eier zum «Ausbrüten» abgegeben. Ganze Nester wurden von Balkonen und aus Gärten entfernt, obwohl man ihnen dort vorübergehend Asyl bieten könnte. Oder mit Hilfe von Spezialisten die Dunkelheit abwarten, um so die geschlüpften Jungvögel samt Mutter an einem geeigneteren Ort zu platzieren.
In diesem Zusammenhang kommt auch die Auswilderungsstation der Voliere ihre Grenzen. Sie bereitet die Tiere auf das Leben in Freiheit vor: Vögel, die (wieder) fliegen lernen oder an Artgenossen gewöhnt werden müssen – z.B. solche die ohne Fachwissen und, als Wildtiere verbotenerweise, von Privatpersonen grossgezogen wurden. Hier hat ProTier mitgeholfen, den Bau einer Treppe in der Auswilderungsstation zu realisieren!
Der Voliere wurde somit der Weg in die Zukunft geebnet, und dank des in Zusammenarbeit mit ProTier lancierten Vogel-Patenschaft-Projekts für Wildvögel (www.voliere.ch) müssen die Mitarbeiter der Voliere Mythenquai weiterhin keinen Vogel im Stich lassen.

Ein riesengrosses Dankeschön an den Stiftungsrat, Mitarbeiter/Innen und Sie als Spender oder Spenderin von ProTier.   

Mehr Informationen, Fotos und aktuelle Geschichten über die gefiederten Schützlinge der Voliere Zürich auf: www.voliere.ch oder auf Facebook: www.facebook.com/VoliereZuerich

 

 

Anschliessend an die GV hielt Nicolai Becker,
eidg. dipl. Tierpfleger, einen Vortrag zum
Thema «Wildvogelberingung –
Zweckmässigkeit und Erkenntnisse».